Am Samstag, den 28.12.2024, sammelten Nancy und ich von der Partei dieBasis im Wahlkreis Marzahn-Hellersdorf vor dem Einkaufszentrum „Eastgate“ Unterstützerunterschriften für die Landesliste und für unsere Direktkandidaten. Das Wetter meinte es gut mit uns.
Es ist trocken und die gefürchteten lokalen Windböen, die gerne Flyer, Planen, Plakate und Luftballons durcheinanderwirbeln, haben Pause an dem Tag. Wir kennen die Örtlichkeit sehr gut, da wir hier seit Jahren Infostände und Versammlungen wie „Narrenschiff Deutschland“ durchgeführt haben.
Es ist 11.30 Uhr, die großen Planen von der vergangenen Bundestagswahl sind ausgerollt, die Musikanlage spielt und ich baue gerade den Infostand mit Flyern und Luftballons auf, da stehen schon zwei Unterschreiber bei Nancy.
Wir haben die vier 1,80 x 2,80 Meter großen Planen mit unseren Botschaften ausgelegt:
- Worte statt Waffen
- Handwerk schützen! Kompetenz statt Insolvenz
- Information statt Propaganda und Zensur
- Grundrechte sind Grundrechte. Punkt!
Sie bilden einen 6-7 Meter breiten Korridor, durch den die Besucher von Bus und Straßenbahn Richtung Eastgate gehen. Wir bauen auf unsere visuellen Informationen auf den Planen und Plakaten, auf die Musik aus der Anlage und unsere freundliche Frage, ob sie für unsere Partei dieBasis unterschreiben wollen. Auf beiden Seiten des Korridors steht jeweils ein Schild mit der Aufschrift: „Wir sammeln Unterstützungsunterschriften für die BASIS.“
Die meisten laufen vorbei. Wenige, unter 5 Prozent, bleiben stehen und lesen. Dann kann sich ein Gespräch entwickeln, das meist mit der Frage beginnt, wer denn die Basisdemokratische Partei Deutschland sei.
Wir setzen auf Aufklärung. Bieten unsere Flyer an und erklären, warum wir Unterstützungsunterschriften brauchen und was mit den unterschriebenen Formularen geschieht. Nicht alle, die mit uns ins Gespräch gehen, unterschreiben. Mancher sagt: „Das ist alles gut, was ich da lese, aber nie machbar.“ Oder man hat Bedenken, seine persönlichen Daten preiszugeben.
Der junge Mann in den Vierzigern, der schnurstracks zu unserem Infostand geht, von jedem Flyer ein Exemplar nimmt, dann den Text jeder Plane durchliest und auf meine Frage, ob er unterschreiben möchte, sagt: „Natürlich, es muss sich doch etwas ändern“, der ist eine Ausnahme, die ich mir häufiger wünsche.
Bei Nancy steht ein Unternehmer mit seiner Frau aus Lichtenberg, der meint, es müsse sich kurzfristig viel ändern, und unterschreibt.
In den Gesprächen mit den Unterzeichnern wollen viele ihre Sicht auf die katastrophale politische Situation darlegen. Die meisten machen sich Sorgen um den Frieden und den wirtschaftlichen Niedergang Deutschlands.
Unterstützungsunterschriften sammeln, ist wie fischen in unbekannten Gewässern. Man weiß nie ob und wie jemand reagiert. Und man braucht dazu Ausdauer. Es kann auch mal eine halbe Stunde keine Unterschrift eingesammelt werden. Wir haben in knapp vier Stunden 16 Unterschriften bekommen. Als ich am Nachmittag meinen Briefkasten leere, liegen da noch zwei in einem Briefkuvert.
Dietmar Schmidt